Familienpolitik


Meine Themen:
Erhalt der Familie als Kernzelle der Gesellschaft und Übungsfeld demokratischer Verhaltensweisen, obligatorische Ausbildungskurse des Staates für Eltern, Förderung der verschiedenen Fähigkeiten der Kinder



Die traditionelle Familie im Wandel
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte unser Land einen eigentlichen “Baby- Boom“. Der Hauptgrund lag darin, dass wieder früher geheiratet wurde, und nach den Krisen- und Kriegsjahren der Wunsch nach einem Familienleben gross war.
Doch vor allem in den Städten wurden Kinder zunehmend zu einem wichtigen Kostenfaktor, eine rationalistische Geisteshaltung setzte sich durch. Gleichzeitig beeinflussten aber auch bei uns die Ideologien von Marx und Lenin die Politik, und die Abschaffung der traditionellen Familie (mit einem verheirateten Paar und einem oder mehreren Kindern) galt in den 70er Jahren als grosse emanzipatorische Errungenschaft.
Die Kinder sollten im Kollektiv aufwachsen und dem familiären Einfluss entzogen werden. Die marxistische Ideologie forderte absolute sexuelle Freiheit schon bei Kindern, Treue und feste Beziehungen zwischen Mann und Frau galten in diesen Kreisen als neurotisch. Das nachfolgende Zitat von Lenin spricht für sich: „Wenn wir die Gesellschaft verändern wollen, dann müssen wir die Familien zerstören. Wenn wir die Familien zerstören wollen, müssen wir die Sexualität aus der Liebesbeziehung herauslösen und als etwas Eigenständiges vermarkten.
Die Auswirkungen dieser linken Ideologie auf die Familie ist alarmierend: Die massive Zunahme der Ehescheidungen (ca. jede dritte Ehe in der Schweiz wird geschieden), der grosse Drang nach Selbstverwirklichung sowie das Abschieben von Verantwortung sind wohl die offensichtlichsten. Doch bei uns werden der Zerfall der Familie und damit die Schwächung der Erziehungskraft immer noch verharmlost. Niemand wagt sich, die Eltern von Scheidungskindern für die sozialen Folgekosten verantwortlich zu machen.
Verschiedenste Studien zeigen einschneidende, vor allem emotionale Probleme von Scheidungskindern auf wie gesteigerte Aggressionen, Verunsicherungen, Abfall der Lern- und Kooperationsfähigkeit, Depressionen, aber auch Schwierigkeiten feste Bindungen einzugehen (z.B. Studien von Karin und Klaus E. Grossmann).

Ist die traditionelle Famille zu retten?
Die Gleichstellung von Mann und Frau und die verbesserten Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen am Ende des 20. Jahrhunderts sind sehr zu begrüssen. Längere Ausbildungsgänge und grössere Lebenserwartung haben dazu geführt, dass die Familiengründung später erfolgt. Umfragen bei jungen Menschen im In- und Ausland zeigen, dass eine intakte Familie beim Wunschkatalog für die Zukunft ganz oben steht. Nicht mehr nur das Streben nach beruflicher Karriere (Karriere macht sowieso nur ein verschwindend kleiner Teil der Bevölkerung!), sondern ein Leben in der Familie, einer verlässlichen Gemeinschaft, steht im Vordergrund.
Diese Trendwende in Richtung traditioneller Familie stimmt optimistisch. Allerdings ist es für die jungen Menschen viel schwieriger, Eigenschaften wie Treue, Verantwortung, Verlässlichkeit, Rücksicht, uneingeschränkte Liebe und Verständnis zu leben, wenn sie selber diese Erfahrungen in ihrer Familie missen mussten.

Das Kind im Mittelpunkt
Zwar wird in letzter Zeit viel über die Rechte des Kindes gesprochen, so z.B. in der Stadt Bern, in welcher das Kind politisches Mitspracherecht erhalten soll. Diese Forderung, am Schreibtisch Erwachsener entstanden, entspricht aber keineswegs den Lebenswelten des Kindes.
Vielmehr möchte jedes Kind in einer Atmosphäre der Liebe, Sicherheit und Geborgenheit mit Mutter und Vater zusammen aufwachsen und seine Fähigkeiten entwickeln können. Es möchte seinen Eltern nach einem Schulhalbtag von seinen neuen Erkenntnissen, aber auch Sorgen und Nöten erzählen und zuhause verständige Zuhörer vorfinden. Ob eine Tagesschule diesem kindlichen Bedürfnis gerecht werden kann, scheint höchst fragwürdig zu sein.
Eine optimale kindliche Entwicklung setzt eine stetige verbale Auseinandersetzung mit seiner Umgebung, aber auch tägliche Bewegungsreize voraus. Kinder sollten sich aktiv mit Ihrer Umwelt auseinandersetzen können und vor dem Missbrauch elektronischer Geräte wie Fernseher, Video, Game Boy usw. verschont bleiben.
Eltern sollten sich bewusst sein, dass eine gute, sprachliche Ausdrucksfähigkeit und ein gesundes Körperbewusstsein viel zum Selbstwertgefühl und Wohlbefinden des Kindes beitragen können.
Zum Aufbau einer sicheren Bindung zwischen dem Kind und seinen Eltern gehören das verstehende Beobachten, das Aufgreifen kindlicher Signale wie Angst, Trauer oder Freude und eine optimistische Zukunftsorientierung der Erzieherpersonen
Ein Fundament auf dem christlichen Glauben und ein Pflegen unserer westlichen Kultur sind weitere Lebenshilfen für das Kind.

Was kann der Staat zur Rettung der Familie beitragen?
Bürgerliche Politiker und Politikerinnen fordern zu Recht die Erhaltung und Förderung der Familie, der Kernzelle der Gesellschaft, das erste Übungsfeld demokratischer Verhaltensweisen.
Durch die demografische Entwicklung der Schweizer Bevölkerung sind intakte Familien über Generationen hinweg dringend notwendig. So können Eltern bei der Kinderbetreuung und -erziehung von den Grosseltern unterstützt, und pflegebedürftige Betagte von Familienangehörigen betreut werden Diese noch bestehende Familienpflegebereitschaft (immerhin werden 40% der Pflegebedürftigen von Verwandten betreut!) ist sozialpolitisch relevant und ihr gebührt entsprechende Anerkennung.
Da die Erziehung von Kindern eine höchst anspruchsvolle Angelegenheit ist, müssen vom Staat obligatorische Ausbildungskurse für Mütter und Väter gefordert werden. Diese Abend- oder Samstagskurse sollen die Erzieherpersonen befähigen, den wichtigsten, schönsten und abwechslungsreichsten Beruf mit Kompetenz und Freude auszuüben.
Neben diesen Grundkursen sollten kostenlos spezielle Angebote wie “Wie erzähle ich Bilderbuchgeschichten?“, “Basteln und spielen mit Wegwerfmaterialien“, “Eltern und Kinder zusammen in Bewegung, auch im Wasser“, "Aktives Zuhören, eine wichtige Form von Kommunikation“, “Spielzeuge aus der Natur“, “Wie findet das Kind den Zugang zu den biblischen Geschichten?“ usw. angeboten werden.
Die Kindersteuerabzüge sollten so hoch sein, dass nur ein Elternteil gezwungenermassen ausser Haus arbeiten muss, wenigstens bis zur Einschulung des Kindes. Zu Gunsten einer umfassenden Betreuung durch die Eltern muss auf Luxus und teure Ferien verzichtet werden. Da die intensive Familienphase je nach Anzahl der Kinder nur etwa ein Achtel der Lebenserwartung ausmacht, muss diese Zeit als grosse Chance genutzt werden.
Die Erzieherpersonen können sich in diesen Jahren Fähigkeiten erwerben wie Organisieren, Zuhören, Eingehen auf andere, Darlegen von Argumenten, Lösen von Konflikten, die später bei der ausserhäuslichen Arbeit als besondere Qualifikationen bei der Lohneinstufung berücksichtigt wer den müssten.
Gutschriften für den Besuch von Kursen (Sprach-, Computerkurse...) für Wiedereinsteigerinnen nach der Kinderphase wären weitere sinnvolle Angebote.
Wird jedoch auf die Forderungen linker Politikerinnen nach flächendeckender, ausserhäuslicher Kinderbetreuung wie Horte, Krippen und Tagesschulen eingegangen, wird sich nicht nur unser Sozialstaat weiter verschulden, sondern auch die Steuern massiv steigen. So müssten in absehbarer Zeit alle Frauen und Männer einer 100% ausserhäuslichen Arbeit nachgehen, um die hohen Abgaben für diese sozialen Einrichtungen aufbringen zu können. Erfahrungen mit dieser oben erwähnten Entwicklung haben die sozialistisch regierten Staaten. Bekannte aus Schweden (Vater: Arzt, Mutter: Kindergärtnerin) beklagen es sehr, dass sie aus finanziellen Gründen gezwungen waren, ihre drei Kinder schon mit 2 Jahren zur Betreuung ausser Haus wegzugeben und damit die Entwicklung der Kinder nur wenig mitverfolgen und beeinflussen konnten.
In der Schweiz hätten wir die Möglichkeit, die familienfeindliche Entwicklung zum Wohle der Kinder und der ganzen Gesellschaft zu stoppen.